Poetry, Weltbild

Nachtschatten

Nürnberg 20:51 – Solanum Nigrum, schwarzer Nachtschatten: schwarz wegen seiner schwarz werdenden Beeren (auf der Abbildung sind sie noch grün, also unreif, wird in vielen Kulturen medizinisch verwendet.

Das während der Blütezeit gesammelte und getrocknete Kraut wird in der Volksheilkunde als Medizin gegen Magen- und Blasenkrämpfe und Keuchhusten eingesetzt, eine äußerliche Anwendung wird bei Ekzemen, nässenden Flechten, Juckreiz, Hämorrhoiden, Schrunden, Prellungen und Abszessen empfohlen. In der Homöopathie wird die gesamte, frische, blühende Pflanze bei Erkrankungen des Zentralnervensystems eingesetzt.

Durch das Vorkommen von Solanin und anderen Alkaloiden, vor allem in den unreifen Früchten, werden immer wieder Vergiftungen beschrieben. Bei Kleinkindern ist zum Teil auch der eigentlich geringe Solaningehalt reifer Früchte ausreichend, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen. Die Symptome können dabei Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden, erhöhte Herzfrequenz und Nierenreizung sein. Zudem treten Angstzustände, Krämpfe und Lähmungen auf, ebenso ein Ansteigen der Körpertemperatur mit anschließendem Abfallen unter den Normalwert. Bei starken Vergiftungen tritt der Tod durch Lähmung des zentralen Atemsystems ein.“ (Wikipedia)

„Die Römer nannten die Pflanze solanum, von lateinisch sol, „Sonne“, und solatium „Trostmittel, Linderungsmittel“. Etymolgisch korrekt ist Solanum also ein Licht bringendes Trostmittel (nach Rätsch, Liebesmittel, S. 513). Der germanische Name „Nachtschatten“ nimmt Bezug auf eine im Volksmund „Nachtschaden“ genannte Krankheit, die sich in nächtlicher Unruhe, Schweißausbrüchen und Albträumen äußert. „Die Pflanze Nachtschaden (nicht Nachtschatten) ist diejenigen, welche gegen die Krankheit hilft …“ (Rätsch/Höfler; ebenda)

Fotos Markus Termin ©

Dem Prinzip der Homöopathie entsprechend, kann die Pflanze gegen genau dieselben Beschwerden eingesetzt werden, die sie hervorruft. Natürlich ist solches von mutigen Forschern im Selbstversuch bereits oft erprobt worden, und sie fanden heraus, dass die Wirkung um so größer sein kann, je geringer die Dosis – also weit unter der chemischen Nachweisgrenze. Nun gibt es Menschen, die haben zwar kein Problem damit, über den Rand des Universums (und darüber hinaus!) zu gucken, von „Dunkler Materie“ zu fabeln und uns das Märchen von der Zeitdilatation zu erzählen, doch die Idee, dass eine Sache ihre Wirksamkeit noch steigern sollte, wenn die Verdünnung materiell unauffindbar gering ist, kommt ihnen absurder vor, wie ihr mathematisches Spiegelkabinett. Nachtschattengewächse sind auch der Stechapfel, die Tomate, Kartoffel und Chili, die Engelstrompete und der Korkbaum, und ebenso das Bilsenkraut, welches unserem Pilsener Bier den Namen gab (weil´s früher drin war), und last not least der Tabak. All diese Pflanzen haben zwar oft völlig unterschiedliche Blüten, aber bemerkenswert ähnliche Blätter. Der Zusammenhang mit den kosmischen Kräften kann vor allem in der Blütenform erkannt werden. Sie gleicht nicht von ungefähr dem Venus-Pentagramm:

Diese Form einer rhythmischen Figur ist nicht ohne weiteres am Himmel sichtbar. Sie bedarf einer Beobachtung von ca. 8 Jahren. Es stellt die achtjährige Periode der fünf oberen und unteren Konjunktionen der Venus mit der Sonne dar. Doch auch die Winkelbildung von 144° zwischen Saturn und Jupiter bildet nach fünf Jupiterumläufen eine Petagrammstellung des Saturn (immer geozentrisch gesehen).

Wie an Leonardo da Vincis Menschenbild leicht zu erkennen, sind wir selbst auch nach einem solchen rhythmischen Prinzip gebaut. Lilly ordnet die Nachtschattengewächse dem Saturn zu. Doch nach Meinung anderer sind sie Saturn-Venus Gewächse. Schließlich gehören sie in viele Aphrodisiaka und Hexenflugsalben. Beim Stechapfel z.B. könnte die Differenz zwischen den Astma lindernden, doch frisch geradezu stinkenden Blättern (Saturn) und den süßlich unglaublich intensiv duftenden Blüten (Venus) nicht größer sein. Auch den Eichbaum, den Salbei und das Kümmelgewürz ordnet Lilly dem Saturn zu. Wir sehen, dass es tatsächlich Sphären gibt, die ihre Gestaltkraft sehr konkret auf die Erde „übersetzen“, „projizieren“, oder besser, die sich untrennbar in eines mit den irdischen Kräften zum Ausdruck ihrer Lebewesen verbinden. Wer davon eine Ahnung hat, der stellt nicht mehr die Frage nach der Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Einflussnahme von Planeten auf das menschliche Leben, denn ihm käme diese Frage vor, wie die eines Schwimmers im Wasser, der fragte, was denn, um Himmels Willen H²O sei? Vorsicht vor dem Gebrauch dieser Pflanzen. Sie sind in großen Dosen gefährlich, und was eine kleine Dosis ist, ist unbekannt. Keinesfalls will dieser Post zum Gebrauch verbotener Mittel auffordern!